Gesellschaftsanteile, in die ein Gläubiger des Gesellschafters wegen dessen Privatschulden vollstreckt, werfen vielfältige rechtliche und praktische Probleme auf. Mitgliedschaftliche Beteiligungen haben eine komplexere Struktur als andere Vollstreckungsobjekte. In der Vollstreckungssituation stoßen die gegenläufigen Interessen des Gläubigers, des Schuldners und der Gesellschaft aufeinander. In diesem Spannungsfeld bestimmen nicht nur theoretische Überlegungen zur Rechtsnatur der Anteilsrechte die Vollstreckung, sondern vor allem Fragen der Satzungsgestaltung der Gesellschaft.

Pfändungsbedingte Ausschluß- und Abfindungsregelungen haben auf das wirtschaftliche Ergebnis der Vollstreckung einen maßgeblichen Einfluß. Daneben wird die effektive Rechtsdurchsetzung von Versuchen der Gesellschaft beeinflußt, über das Gesellschaftsvermögen zum Nachteil des Privatgläubigers zu verfügen. Hieraus ergeben sich unter anderem Fragen der Anwendbarkeit des einstweiligen Rechtsschutzes und des Anfechtungsrechts.

Die ersten beiden Teile der Abhandlung untersuchen das Problem umfassend nach deutschem und nach US-amerikanischem Recht und behandeln Mitgliedschaftsanteile aller gängigen Arten von Personen- und Kapitalgesellschaften. Es folgt ein Funktions- und Interessenvergleich der gefundenen Ergebnisse. Auf Basis der rechtsvergleichenden Analyse wird ein differenziertes System von Einzellösungen für die identifizierten Probleme sowie generellen Verbesserungsvorschlägen entwickelt.

Die Arbeit orientiert ausführlich und zuverlässig über das geltende deutsche und US-amerikanische Recht der Vollstreckung in Gesellschaftsanteile und trägt zur Diskussion über die Weiterentwicklung des Zwangsvollstreckungsrechts wie des Gesellschaftsrechts bei.