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Dr. Timmermann, Anja
Band 267: Vermögensrechtliche Ausgleichsansprüche bei Scheidung einer Unternehmerehe in Deutschland und Italien (Sept. 2021)
(Sept.) 2021
€ 74,00 | bestellen
ISBN: 978-3-7694-1253-6
2021/09 | LX und 309 Seiten | Broschur
In der Unternehmerehe ist der Abschluss eines Ehevertrags von großer praktischer Bedeutung. Um das Unternehmen im Fall einer Scheidung zu schützen, wird der Zugewinnausgleich ausgeschlossen oder modifiziert. Dennoch ergibt sich in bestimmten Konstellationen ein Ausgleichsbedürfnis, dem interessengerecht Rechnung zu tragen ist.
Der Bundesgerichtshof greift insofern auf die Rechtsfiguren des Nebengüterrechts zurück, hält aber auch eine Inhaltskontrolle des Ehevertrags nicht für ausgeschlossen. Im Rahmen einer kritischen Analyse des Nebengüterrechts thematisiert die Arbeit mit Fokus auf die Unternehmerehe vor allem den Rechtsbindungswillen zum Abschluss einer Ehegatteninnengesellschaft sowie den Ausgleichsanspruch nach § 313 BGB beim familienrechtlichen Vertrag sui generis. Zudem wird untersucht, ob der bisher über das Nebengüterrecht bewirkte Ausgleich von Leistungen eines Ehegatten stattdessen über eine Ausübungskontrolle der güterrechtlichen Vereinbarung erfolgen könnte. Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Unsicherheiten richtet die Arbeit den Blick auf das italienische Recht und befasst sich eingehend mit der besonderen Regelung zum Familienunternehmen in Art. 230-bis codice civile.
In Anlehnung an die italienische Vorschrift entwickelt die Autorin Vorschläge für eine gesetzliche Regelung von Ausgleichsansprüchen zugunsten des Ehegatten des Unternehmers im deutschen Recht.
„... Wie einleitend bemerkt, bringt das Buch nicht nur eine umfassende Darstellung des italienischen familiären Güterrechts, sondern stellt damit auch einen möglichen Lösungsweg für einen angemessenen familiären Vermögensausgleich nach deutschem Recht vor. Mit diesem insbesondere in rechtspolitischer Hinsicht besonders wertvollen Literaturbeitrag verbindet der Rezensent die Hoffnung, dass damit die unter anderem von Thomas Herr (zuletzt FamRB 2019, 485) und Reinhardt Wever (zuletzt FamRZ 2019, 1289) geführte Diskussion zur gesetzlichen Neugestaltung des Nebengüterrechts zielführend vorangetrieben wird. Dieses umfassende und durchschnittliche rechtsvergleichende Arbeiten weit überragende Buch hätte die Qualität dafür."
(Rechtsanwalt und Fachanwalt für Familienrecht Dr. Ludwig Bergschneider, FamRZ 2022, 92)
„... In der Gesamtschau darf hier festgehalten werden, dass Anja Timmermann eine in jeder Hinsicht hervorragende Dissertation gelungen ist, die mit ihrem klaren Aufbau sowie ihrer sprachlichen Präzision und Prägnanz überzeugt..."
(Prof. Dr. Gregor Christandl, RabelsZ 2023, 195, 200)