Durch eine ganze Reihe auch in der Presse diskutierter Fälle von Kindesentführungen zwischen Eltern haben Fragen des grenzüberschreitenden Sorge- und Umgangsrechts eine aktuelle Bedeutung erlangt. War das internationale Kindschaftsrecht auch schon bislang von einer Reihe völkervertraglicher Abkommen geprägt und damit schwer überschaubar, so haben die Schaffung des Haager Kindesschutzübereinkommens von 1996 sowie der EG-Verordnung Nr. 1347/2000 vom 29.5.2000 über die Zuständigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Ehesachen und in Verfahren betreffend die elterliche Verantwortung für die gemeinsamen Kinder der Ehegatten dies noch verstärkt.

Der Autor analysiert sehr sorgfältig und in übersichtlicher Weise die bestehende Rechtslage und entwirrt so dieses komplizierte Netzwerk von Bestimmungen. Dabei beschränkt sich die Abhandlung allerdings nicht auf die Darstellung der bestehenden völkervertraglichen Regelungen, sondern behandelt darüber hinaus die nach autonomem Recht bestehende Rechtslage. Im Zusammenhang mit der Erläuterung der Vollstreckung nach § 33 FGG und bei der Problematik der zwangsweisen Durchsetzung von Umgangsentscheidungen stellt der Autor eine rechtsvergleichende Untersuchung zum Recht von Österreich, der Schweiz, Frankreichs, Italiens, Englands und der Vereinigten Staaten von Amerika an.

Damit gibt die Arbeit einen zuverlässigen und umfassenden Überblick über die bestehende Rechtslage, wobei die Richtigkeit der Befunde und vor allem die praktische Verwertbarkeit jeweils kritisch hinterfragt wurden.

• IPR
• Verfahrensrecht: Freiwillige Gerichtsbarkeit
• Verfahrensrecht: IZPR
• Zivilrecht: Familienrecht
• Zivilrecht: Familienrecht: Kindschaftsrecht