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Prof. Dr. Dutta, Anatol, M. Jur. (Oxford) (Hrsg.)
Prof. Dr. Dr. h. c. Schwab, Dieter (Hrsg.)
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Henrich, Dieter (Hrsg.)
Prof. Dr. Dr. h. c. Gottwald, Peter (Hrsg.)
Prof. Dr. Löhnig, Martin (Hrsg.)
Band 17: Vormundschaft in Europa (Dez. 2015)
(Dez.) 2015
€ 84,00 | bestellen
ISBN: 978-3-7694-1154-6
2015/12 | VIII und 326 Seiten | Broschur
An eine Einleitung (Dutta) sowie Beiträge über die Entwicklung des deutschen Vormundschaftsrechts (Schwab) und den dortigen Reformbedarf (Meyer) schließen sich deutsch- und englischsprachige Länderberichte
- zur Schweiz (Jungo/Mazenauer), zu Österreich (Deixler-Hübner), Slowenien (Novak), Finnland (Helin), Ungarn (Szeibert), England und Wales (Sloan), Frankreich (Francoz Terminal), Spanien (Ferrer Riba), Polen (Bugajski) und Griechenland (Zervogianni)
"(…) Alles im allem vermittelt der interessante Band aus der Schriftenreihe zum europäischen Familienrecht wieder einmal eine Fülle von Anregungen, und zwar nicht nur für diejenigen, die sich - wie der Gesetzgeber - mit der vormundschaftsrechtlichen lex ferenda zu befassen haben, sondern auch und in nicht geringerem Maße für den, der sich im Rahmen der Auslegung des (noch) geltenden Vormundschaftsrechts in Deutschland seiner Positionen vergewissern oder diese kritisch auf den Prüfstand der Rechtsvergleichung stellen möchte."
(Prof. Dr. Andreas Spickhoff in FamRZ 2016, 773 f.)
"Im Dezember 2014 hatte die Universität Regensburg im Rahmen ihrer regelmäßigen Symposien zum europäischen Familienrecht zu einem Sonderworkshop zum Vormundschaftsrecht eingeladen. Nach einem einheitlichen Fragebogen stellten Wissenschaftler/innen das jeweilige Vormundschaftsregime verschiedener europäischer Länder vor (Deutschland, Schweiz, Österreich, Slowenien, Finnland, Ungarn, England, Frankreich, Spanien, Polen und Griechenland). Nun liegen die Beiträge in schriftlicher Form vor, ergänzt durch einen Beitrag von Dr. Thomas Meyer zur Vorstellung der Reformpläne im deutschen Vormundschaftsrecht (ein Referentenentwurf wird demnächst erwartet) sowie eine Einleitung und eine Schlussbetrachtung von Prof. Dr. Anatol Dutta. Die Darstellung der Entwicklungen des deutschen Vormundschaftsrechts von Prof. Dr. Dr. Dieter Schwab gibt einen guten Überblick über die deutschen Vormundschafts-regelungen. Besonders spannend zu lesen sind dann die Länderberichte, die jeweils die Grundlagen, Voraussetzungen, Bestellung und die Ausgestaltung der Vormundschaft in den anderen europäischen Ländern untersuchen.
Gerade in Bezug auf die im Zusammenhang mit den bei der Vorbereitung der Vormundschaftsreform diskutierten Aspekte wie der Subjektstellung des Kindes und der Stärkung der persönlichen Verantwortung des/der Vormunds/Vormundin ist es inspirierend nachzulesen, wie es die Nachbarn handhaben. Gleiches gilt etwa auch für die in Deutschland immer wieder diskutierte Frage, ob eine Sorgerechtsvollmacht für das Jugendamt einen Sorgerechtseingriff und Bestellung eines/einer Vormunds/Pflegerin entbehrlich machen kann (vgl hierzu DIJuF-Rechtsgutachten JAmt 2016, 82) - was im europäischen Vergleich eher abschlägig beschieden wird (Nachweise s. S. 317). Die Schlussbetrachtung von Dutta sortiert schließlich übersichtlich die Gemeinsamkeiten und Unterschiede, wobei sich im Ergebnis eine erstaunlich weitreichende Übereinstimmung zwischen den europäischen Ländern in Bezug auf die Begründung der Vormundschaft, der Auswahl des Vormunds, seine Aufgaben und seine Rechtsstellung gibt. Für die aktuell brennenden Fragen rund um Vormundschaften für unbegleitete minderjährige Ausländer/innen (UMA) kam das Symposium leider etwas zu früh."
(Katharina Lohse, DIJuF, Heidelberg in JAmt 2016, 461)
"(...) Den Zweck, "Ideen und wertvolle Anstöße" für das deutsche Reformprojekt hervorzubringen (Maas, 2), erfüllt das Buch durchweg auf vorzügliche Weise."
(Andreas Botthoff, RabelsZ 2017, 224 ff.)